Krankenhauskapelle Jesus, Hilfe der Kranken, Friedrichshafen
Das Städtische Krankenhaus stammt aus den frühen 70er Jahren. Im Jahr 1999 wurde der gesamte Eingangsbereich mit Cafeteria neu gestaltet. Im Anschluß an diese Umbaumaßnahmen wurde die Neukonzeption der direkt an diesen Bereich angrenzenden Kapelle beschlossen, wobei die Aussenterasse der Cafeteria sich unmittelbar vor dem Fensterbereich der Kapelle befindet.
Der Kontext eines Krankenhauses fordert vom sakralen Raum im Besonderen Geborgenheit und die Vermittlung von Hoffnung und Trost. Reduziert und selbstverständlich, offen, im Innenraum bergend und nach aussen hin schützend soll sich der sakrale Raum erschliesen, die Sinne berühren und über das Sichtbare hinaus weisen.
Über die gesamte Breite der Fensterfront erstreckt sich im Inneren der Kapelle eine raumhohe Fläche aus 2800 extrem dünn gesägten Marmorplättchen. Der durch die minimierte Materialstärke transluzente Marmor, ist Sichtschutz und Lichtfilter zugleich. Das Zentrum birgt eine lebensgroße goldene Christusfigur. Ihre Wirkung ändert sich leise mit dem Lauf der Tages- und Jahreszeit.
Trifft Tageslicht von hinten auf die Wand und rückt die Struktur des Steins in den Vordergrund. Gleichzeitig tritt das Gold zurück und wandelt sich zu einem sanften Braunton. Dieser steht im Dialog mit der grünlichen Maserung des Marmors. Die Struktur des Steins durchdringt den Druck, Stein und Corpus gehen eine Symbiose ein, werden Eins.
Abends fängt das Gold das Licht der künstlichen Beleuchtung, reflektiert es und fängt an zu strahlen.
Die liturgischen Orte sind in ihrer Gestaltung und Machart analog des Steinvorhangs klar und pur gehalten.
Altar, Ambo und Tabernakel sind in gesägter Eiche, die Konsolen in Messing gearbeitet.
Architekt: Oberschelp Architekten, Friedrichshafen
Friedrichshafen Hospital chapel
The city hospital was built in the 1970s. In 1999, the entire entrance foyer was redesigned with a cafeteria. Following on from this rebuilding work, it was decided to draft new plans for the chapel adjacent to this area – the outside terrace of the cafeteria is directly in front of the chapel’s window area.
Inside the chapel, a room-high surface made of 2,800 small marble tiles cut extremely thinly extends across the entire width of the window wall. The marble, whose thinness makes it translucent, acts simultaneously as a screen and light filter. The centre contains a life-size golden Christ figure. Its appearance changes gradually over the course of the day, and the seasons. Daylight hits the wall from behind and brings the structure of the stone into the foreground. At the same time the gold fades and changes into a soft brown tone. This enters into a dialogue with the greenish grain of the marble. The structure of the stone penetrates the print; stone and body enter into a symbiosis, become one. In the evening, the gold catches the artificial light, reflects it, and begins to shine.
Like the stone curtain, the design and style of the liturgical areas have been kept clear and pure. Altar, ambo and tabernacle are made out of sawtooth oak, the consoles worked in brass.